Berlin erlebt die NFL – aber vieles bleibt Inszenierung
Eine Woche lang hat die National Football League (NFL) die Hauptstadt in Beschlag genommen. Rund um das „International Game“ im Berliner Olympiastadion präsentierte sich die US-Profiliga mit Show, Stars und einem durchinszenierten Programm. Selbst die Fan-Choreografie im Stadion war von der NFL geplant. Der Ticketverkauf für das Spiel zwischen den Indianapolis Colts und den Atlanta Falcons hinkte in diesem Jahr jedoch deutlich hinterher.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand das NFL Mini Flag Field vor dem Brandenburger Tor. Wo sonst Touristinnen und Touristen Selfies machen, verwandelte sich der Pariser Platz in ein kleines Spielfeld. Fans konnten Flag Football, die kontaktarme Variante des American Footballs, ausprobieren. Workshops und sogenannte „Skills and Drills“-Einheiten boten Einblicke in Taktik und Technik.
Begleitet wurde das Spektakel von mehreren NFL-Teams, Maskottchen und Legenden. Partnerunternehmen wie die DKB nutzten die Bühne für eigene Aktionen, etwa eine Football-Challenge mit Ticketverlosung. Für Aufmerksamkeit sorgten auch die überdimensionalen NFL-Buchstaben, gestaltet vom Berliner Künstler Steffen Seeger. NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth sprach von einer „besonderen Football-Atmosphäre“ und betonte den wachsenden Stellenwert von Flag Football hierzulande.
(c) Thomas Sobotzki
Neben Show und Marketing setzte die NFL auch ein soziales Zeichen: Die NFL Foundation übergab einen Scheck über 50.000 US-Dollar an das Berliner Integrationsprojekt buntkicktgut, das ein Flag-Football-Programm für benachteiligte Kinder aufbauen will. Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Schule eröffneten das Spielfeld symbolisch mit einer ersten Trainingseinheit.
buntkicktgut gilt europaweit als Vorreiter für interkulturelle Verständigung durch Sport. Die Organisation nutzt Fußball, um Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zu verbinden – künftig auch mit Flag Football.
Ob Berlin oder eine andere deutsche Stadt 2027 erneut ein NFL-Spiel ausrichten wird, ist derzeit offen. Klar ist: Der Football-Zirkus hat Spuren hinterlassen – sportlich, medial und gesellschaftlich.
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