Attraktivität fördert den Erfolg

Die Iserlohn Roosters haben in der vergangenen Woche ihren Trainer Kurt Kleinendorst vor die Tür gesetzt. Der Grund liegt auf der Hand, denn auf dem letzten Tabellenplatz zeigten die Spieler auf dem Eis nur wenig Grund zum Optimismus.

Etwas anders sieht es aber zunächst bei den Kölner Haien und den Eisbären Berlin aus. Nein, ganz rund läuft es beiden Teams noch nicht, aber die DEL-Größen konnten erneut einen hochkarätigen Kader zusammenstellen und wollen in dieser Spielzeit ganz oben mitmischen.

Berlin und Köln stellen jeweils zwei Metropolen in Deutschland dar, mit dem die Vereine werben können. Werben für Importspieler, die das Leben in Deutschland auch entsprechend „genießen“ wollen. Fern ab der Heimat ist ein Dorf kaum der attraktive Platz neben dem Spielfeld.

Genau hier jedoch kann Deutschland nur bedingt punkten, denn in den Großstädten regiert der Fußball das Mediengeschehen und selbst in Berlin müssen die  Eisbären kämpfen, um Sponsoren in die DEL zu locken. Selbiges gilt für Köln, wo der „Eff Zeh“ das öffentliche Interesse beherrscht.

Als sich die Haie in der LanXess Arena mit den Eisbären messen, spielt nur wenige Kilometer weiter westlich der 1.FC Köln in einem spannenden Duell gegen den FC Augsburg. Köln gewann knapp mit 3:2 während die Haie weniger Glück hatten und gegen Berlin mit 3:7 den Kürzeren zogen.

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(c) Sebastian Sendlak

In Iserlohn wollte sich das Team der Roosters beweisen. Nach der knappen Niederlage im Hinspiel bei den Löwen stand „Revanche“ auf dem Plan der Sauerländer.

Es war ein kampfbetontes Spiel am Seilersee. Beide Teams schenkten sich nichts und zeigten Hockey wie der Fan es liebt.

Iserlohn ist ein Standort, der wirtschaftlich stabil dasteht. Es gibt wenig Konkurrenz auf dem Markt, so dass sich ein Eishockeyclub etablieren kann. Einziger Haken: Städte wie Iserlohn, Sraubing oder Schwenningen scheinen für Importspieler eher uninteressant zu sein.

Ein Blick zum Basketball zeigt das Dilemma. Die Artland Dragons aus Quakenbrück zogen sich trotz Playoff-Abo aus der BBL zurück und wagten den Neustart ohne Großsponsoren, die in Niedersachsen eigentlich im Überfluss vorhanden sind. Die Dragons suchen seither wieder ihre Erfolgs-Gene.

Es ist schwer vorherzusehen, ob auch Franchises wie die Roosters oder auch die Straubing Tigers in die Gefahr gelangen, dass die Geldgeber ihnen den Geldhahn zudrehen. Eishockey ist jeher ein Zuschussgeschäft und selbst bei sportlichem Erfolg sind die Einnahmen nur geringfügig höher.

Sicherlich nicht förderlich aber wäre ein Abstieg und genau Dem scheinen die Roosters entgegenzusehen.

Gegen die Frankfurter Löwen gelang ein 3:2 Overtime-Sieg. Ein kleines Puzzlestück im Kampf um den Klassenerhalt in der ersten Saison in der gleich zwei Teams absteigen könnten.

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(c) Sebastian Sendlak

Das zweite Puzzlestück könnte die Rückkehr einer Trainerlegende im Sauerland sein. Gregg Poss kehrt nach 2003 wieder an die Bande im Sauerland zurück.

Gregg Poss 2002 (c) Hendrik Klein

Wie die Roosters am Montag mitteilten, ist der 57-Jährige bereits heiß auf die Aufgabe. Poss trainierte den damaligen Iserlohner EC nach seinem Aufstieg in die DEL von 1997 bis 2003. Die Fanszene im Sauerland reagierte sofort euphorisch. Bleibt zu hoffen, dass diese Euphorie-Welle auch auf die Spieler überschlägt. Es wäre dringend nötig.

 

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