Künftig soll die Position von einer Person besetzt werden, die sich ausschließlich auf die Nationalmannschaft konzentriert. Eine Doppelbelastung durch zusätzliche Aufgaben in anderen Teams – unabhängig von der Liga – wird ausgeschlossen.
Andreas Kegelmann, Vizepräsident des AFVD, erklärte: „Die Anforderungen an die Nationalmannschaft sind hoch, und eine Doppelbelastung lässt sich mit diesen Ansprüchen langfristig nicht vereinbaren.“ Gleichzeitig bedankte sich der Verband bei Shuan Fatah für seine ehrenamtliche Arbeit und wünschte ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Die Neuausrichtung deutet auf ein klares Signal hin: Der AFVD setzt auf Professionalität und uneingeschränkte Verfügbarkeit, um den Anforderungen der Nationalmannschaft gerecht zu werden.
Nachfolger gefunden: Christian Rothe übernimmt
Der American Football Verband Deutschland hat Christian Rothe zum neuen Head Coach der Herren Nationalmannschaft ernannt. Der Trainer des Jahres 2023, der die Schwäbisch Hall Unicorns in den ERIMA GFL Bowl führte, übernimmt damit die Verantwortung für das Nationalteam.
Christian Rothe ist ein echtes Eigengewächs der Schwäbisch Hall Unicorns: Von 1998 bis zu seinem Karriereende 2018 spielte er ausschließlich für den Verein und wurde als Spieler viermal deutscher Meister sowie 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister. Als Trainer gewann er einmal den deutschen Meistertitel und zweimal die CEFL Championship. Für seine Verdienste wurde seine Trikotnummer 61 nach seinem Karriereende zurückgezogen und wird bei den Unicorns nicht mehr vergeben. Seit 2003 übernahm er verschiedene Coaching-Aufgaben, zunächst in der Jugend und später im GFL-Team. Nach der Saison 2024 trat er als Head Coach der Unicorns zurück, um sich gesundheitlich zu erholen und wieder vollständig fit zu werden.
„Christian ist die perfekte Lösung für den AFVD, um nun Ruhe und Kontinuität in den Coaching Staff zu bringen. Er begleitet das Team seit 2019 und hat beide Länderspiele in diesem Jahr erfolgreich mitgestaltet. Der Coaching Staff freut sich auf die kommenden Spiele“, erklärte Andreas Kegelmann, Vizepräsident des AFVD.
Anlässlich seiner Ernennung sagte Christian Rothe: „Ich danke dem AFVD für sein Vertrauen. Es ist eine große Ehre. Seit 2019 begleite ich die Nationalmannschaft, und ich freue mich darauf, den damals begonnenen Weg zu Ende zu gehen. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen, den Coaches und dem Staff ist eine großartige Aufgabe. Ohne die Verpflichtungen im Vereinsfootball kann ich meine gesamte Energie auf die Nationalmannschaft konzentrieren. Ich hoffe, dass nun alle den Fokus auf die Finalrunde der EM richten können. Am meisten freue ich mich darauf, weiterhin mit den besten deutschen Spielern arbeiten zu können.“
Kommentar:
Alternativlose Entscheidung
Es gibt wohl kaum einen professionell geführten Verband, der die Doppeltätigkeit eines „Nationaltrainers“ neben dem Job bei einem anderen Team zulässt. Neben der notwendigen Fokussierung auf den Job des Dachverbandes zählt hierbei auch die Unparteilichkeit bei der Auswahl der Spieler, die mit der Flagge auf der Brust auflaufen dürfen.
Gerade das Engagement bei der ELF als nicht anerkannte Liga, birgt ein enormes Risiko. Die Hamburg Sea Devils sind zudem ein sehr ELF-nahes Team, wo auch die Liga-Spitzen einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss ausüben können. Der weiterhin anhaltende Zwist zwischen Verband und ELF könnte ebenfalls weiter auflodern.
Der AFVD tut das einzig Richtige und hält sich somit an Vorgaben anderer Sport-Ligen und DOSB-Richtlinien. Gerade hier darf man kein Risiko eingehen, um nicht auch noch den Status einer olympisch zugelassenen Sportart zu verlieren. Da reicht es schon, dass die ELF keinen Grund sieht, solche Regeln einzuhalten.