Iserlohn Roosters wieder im Abstiegskampf?
Fehlende Tiefe und Fischbuch-Abhängigkeit prägen schwachen Saisonstart
Nach sieben Spieltagen stehen die Iserlohn Roosters mit nur sechs Punkten auf Platz 13 der Deutschen Eishockey Liga. Das 0-Punkte-Wochenende mit den Niederlagen gegen Frankfurt (3:4) und in Mannheim (1:4) offenbarte deutlich die Schwächen im Kader der Sauerländer. Zwar zeigt das Team Moral, doch spielerische Qualität und offensive Durchschlagskraft fehlen bislang.
Gegen die Löwen Frankfurt erlebten die Roosters am Freitag einen bitteren Abend. Nach großem Kampf glich das Team in der Schlussminute zum 3:3 aus, kassierte jedoch in den letzten Sekunden den entscheidenden Gegentreffer. „Ein Tiefschlag in buchstäblich letzter Sekunde“, hieß es treffend aus dem Umfeld des Clubs. Sinnbildlich für die bisherige Saison: gute Ansätze, aber kein zählbarer Ertrag.
(c) Hendrik Klein
Zwei Tage später folgte die nächste Enttäuschung. Beim 1:4 in Mannheim stemmte sich das Team zwar tapfer gegen den Favoriten, scheiterte aber erneut an der eigenen Effizienz. Goalie Andreas Jenike zeigte eine starke Leistung, doch vorne fehlte die Konsequenz im Abschluss. Erst ein Powerplay-Treffer von Topzugang Daniel Fischbuch brachte den Ehrentreffer – wieder einmal war der Nationalspieler der entscheidende Offensivfaktor.
Genau darin liegt das Problem: Der Saisonstart macht deutlich, wie stark die Offensive der Roosters von Fischbuch abhängt. Er ist Dreh- und Angelpunkt des Spiels, häufig einziger Unruheherd im Angriff. Wenn er vom Gegner aus dem Spiel genommen wird, fehlen Alternativen. Spieler wie Cornel oder Napravnik blieben bisher unter ihren Möglichkeiten, während der zweite und dritte Sturmreihe kaum Torgefahr entwickeln.
Trainer Doug Nyman setzt weiterhin auf Kompaktheit und defensive Stabilität, doch die strukturellen Schwächen im Spielaufbau sind unübersehbar. In vielen Phasen fehlt die Präzision im Passspiel, was zu einfachen Puckverlusten führt. Die Powerplay-Quote bleibt mit rund 10 Prozent deutlich zu niedrig, um enge Spiele zu entscheiden.
Trotzdem gibt es positive Ansätze: Die Defensive um Kapitän Collin Ugbekile arbeitet über weite Strecken solide, und die Mannschaft zeigt Moral, selbst nach Rückschlägen wie gegen Frankfurt.
Mit Blick auf den Tabellenstand ist der Druck jedoch gewachsen. „Die Saison ist noch lang“, heißt es im Sauerland – doch ohne breitere offensive Schultern droht der Anschluss an das Mittelfeld früh verloren zu gehen. Schon das nächste Heimspiel wird zum Charaktertest: Es geht nicht nur um Punkte, sondern auch um ein Signal, dass die Roosters mehr sind als das Team eines Einzelnen.
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