„Brexit“-Folgen im Sport
Kein Thema dominierte die letzten Wochen so sehr wie der „Brexit“, also den Austritt der Engländer aus der Europäischen Union (EU). Während sich die meisten Bürger darüber lustig machen, dass sich die Einwohner der Insel erst jetzt bei Google über die Folgen ihrer eigenen Wahl erkundigen, sind erste Verbände bereits dabei, Planungen für den Austritt voranzutreiben.
Die NFL international hat ihren Sitz in der britischen Hauptstadt London. „Wir werden den Austritt klar beobachten“, heißt es von dort. Das angestrebte Team in London, um den Markt in Europa in die Liga einführen zu können wird durch den Brexit nicht einfacher. Auch das bestätigten die Verantwortlichen in London bereits. In wiefern aber nun auch die International Series unter den Folgen zu leiden haben ist bislang noch offen.
Auch die NBA spielt inzwischen mehrmals in Europa. Die regular Season Games im Januar finden dabei bislang nur in der O2 in London statt. Auch hier wird derzeit geprüft, in wiefern die Folgen des Brexits Auswirkungen auf den Markt haben könnten. Bei der NBA Live Tour geht die Planung eh seit Jahren eher in Richtung Türkei, Italien und Spanien zu den dort ansässigen Euroleague-Topteams.
Übergreifend zu den Ligen dürfte man Auswirkungen beim Transfermarkt erkennen. Im Fußball wird bereits über mögliche Abgänge aus der Premier League (Soccer) diskutiert, weil man Spieler vom Festland aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr halten könnte. Auch würden Spieler außerhalb der EU keine Arbeitserlaubnis erhalten und müssten so zwangsweise die Clubs verlassen. Selbiges Problem gilt auch für die geliebten Sportarten wie Rugby oder Cricket.
Bernie Ecklestone, Chef der Formel 1, gilt als Befürworter des Brexit und machte vor Wochen die Aussage, dass der Austritt Großbritanniens keinen Unterschied ausmachen würde. Damit liegt aber auch der 85-jährige falsch. Derzeit sind die Wettbewerbshüter eh an der Motorsport-Königsklasse dran und prüfen sogar eine Klage wegen „ungleicher Verteilung von Macht und Geld“ und der daraus resultierenden Wettbewerbsverzerrung.
Bereits seit dem Ende der Wahl und der Bekanntgabe des Ergebnisses ist das Pfund massiv im Kurs gefallen. Bei Turnieren in England könnte Dies nun dazu führen, dass Top-Sportler andere Events suchen, die profitablere Gewinne einbringen. Sollte zudem Schottland im zweiten Versuch aus der „UK“ austreten, würden Sportler dieses Landes sogar bei Olympia unter eigener Flagge starten.
Die Entscheidung in England ist noch frisch. Während die EU nun drängt scheint man auf der Insel wach zu werden und den Schaden zu erkennen, den der Brexit mit sich bringt. Letztlich werden es die ersten Beispiele sein, um zu erkennen, was ein Austritt aus der EU verursacht. Ob es dann noch immer Nachahmer geben wird, dürfte fraglich sein.
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